"Die große AUSBEUTUNG VON AUTHENTIZITÄT als multimediales Massenspektakel: Wir sind alle live und direkt dabei, wenn Zeitgenossen vortäuschen, live und direkt zu sein. Haben Sie sich noch nie gefragt,
warum eigentlich nichts passiert? Und noch nie gewundert, warum sich genau genommen nichts ändert außer den Technologien zur Erzeugung, Darstellung und Bewältigung von Überlebensproblemen? Ist Ihnen nie aufgefallen, daß Jahr für Jahr dasselbe unter anderen Vorzeichen verkauft wird? Daß sogenannte Trends nur der Selbsthypnose dienen, um sich eine oberflächliche Abwechslung einzubilden?"
Tom de Toys, in: EVENT(UAL)ISIERUNG
(ZUR EVENTISIERUNG DES EVENTUELLEN) (4.12.2002)
"Diese Enge des Vokabulars ließ offensichtlich bestimmte Aspekte der historischen, psychologischen und philosophischen Realität außer acht; da diese Aspekte an
sich aber nicht feststanden und eher dem dumpfen Unbehagen im Bewußtsein der Massen oder des Individuums entsprachen als den wirklichen Faktoren des sozialen oder persönlichen Lebens, war man
eher von der Trockenheit der Vokabeln, von der unveränderlichen Sauberkeit der Bezeichnungen überrascht als von deren Unzulänglichkeit. (...) Man muß nur feststellen, daß die grundlegende Arbeit
an der Sprache synthetischer Natur ist und daß sie im Jahrhundert VOLTAIRES analytisch war: man muß in die Breite und in die Tiefe gehen, man muß Türen öffnen und eine Herde neuer
Vorstellungen wohlkontrolliert hereinlassen. Das heißt ganz genau: man muß anti-akademisch sein. Unseligerweise wird unsere Aufgabe dadurch äußerst kompliziert, daß wir in einem Jahrhundert der
Propaganda leben. (...) Die Funktion eines Schriftstellers besteht darin, eine Katze eben eine Katze zu nennen. Wenn die Wörter krank sind, dann ist es unsere Aufgabe, sie zu heilen.
Statt dessen leben viele von dieser Krankheit. Die moderne Literatur ist vielfach ein Krebs der Wörter. (...) Unsere erste Schriftsteller-Pflicht ist also: die Würde der Sprache
wiederherzustellen. Wir denken doch in Wörtern. Wir müßten Gecken sein, wenn wir glaubten, wir versteckten unsagbare Schönheiten, die auszudrücken das Wort nicht würdig sei. Außerdem mißtraue ich
allem Nicht-Mitteilbaren, es ist die Quelle jeder Gewalt."
Jean-Paul Sartre: WAS IST LITERATUR? (1958)
WARNUNG: Ich hasse Halbwahrheiten und Höflichkeitsfloskeln und ekel mich vor jedem Smalltalk über Politik, Wetter und Fußball. Bitte komm ohne Umschweife sofort auf den Punkt Deines Anliegens, wenn Du mich hier direkt kontaktest. ICH BEISSE NICHT !!
"Dieser vermeintliche Halbgott, der mit der Bewegung eines Fingers große elektrische Kräfte kontrolliert und die Luft mit Klängen und Bildern für die
Unterhaltung von Millionen überflutet, würde als unfähig erkannt werden, mit seinen eigenen Gefühlen, Impulsen und Begierden fertig zu werden. (...) Das Übel liegt nicht in den technologischen
Kräften selbst, sondern darin, wie der Mensch sie einsetzt, und daß er ihnen erlaubt, ihn zu überwältigen und zu versklaven. Den überwiegend negativen Trends des modernen Lebens zu widerstehen,
erfordert viel Zielstrebigkeit, Entschlossenheit und Ausdauer, viel klare Sicht und Weisheit."
Roberto Assagioli, in: DIE SCHULUNG DES WILLENS (1972)