Tom Toys, 4.7.1993
06.UU: SOMMERTAGSMÄRCHEN
oh du
aufgedunsenes nichts
wage es
nicht nocheinmal
dich mond
zu nennen
oh du
verdammter leerer
mund
du mußt
alleine
bleiben bleiben
durchzuhalten
deine wünsche
um gerechter freiheit
und begegnung
deiner würde
uferloser ehre
ohne furcht
gelassen
schön wir beide
zeitvereint
in vielen räumen
unterwegs
für jene liebe die
sich brauchlos
gibt das ganze
tiefer tiefer
nimmt wie
sterne spiegeln
unser wellental
die erdenstille
kosmischer geschwindigkeit
von unten glühend
körperfließend
luftgekühltes treiben
treiben ohne macht
nur wissen daß
der treffpunkt bald
ja bald erreicht
wir können
nichts rein garnichts
tun, steuern
durchgeschleust
ins ewig neue
warten und genießen
was schon möglich
ist im mond
der runde pralle
zeigt schon wolkenlos
daß unsre wege
nicht umsonst
seit jenem tage
strahlend
kennen wir
NORMALE NÄHE
wärmt die freude
vor und vor
und weiter vor
ich höre dich
ich fühle dich
am andern ende
dieser welt
durch aller tage schweiß
der himmel brennt
das loch wird größer
und der winter wächst
auch ohne märchen
was wir finden
spricht sich deutlich
aus und an
und dann und wann
soll frieden
nicht nur heimlich
freundschaft schaffen
zwischen
weitverstreut verwandten
seelenkörpern
unsichtbare gesten bauen
immer öfter
mit den augen schauen
was den mond
oh mond
dich armen alten
leuchten läßt
du aufgedunsener
du nichts
willst mich wohl täuschen
aber ich verstehe
ICH VERSTEHE
lache leer und
leerer höre
deine andre seite
ist die stimme
eines MENSCHEN
den ich wirklich
heiß ja heiß
begehre
meine sinne wandern
kochend durch die zellen
und ich ahne
dieses leben
wird wohl paradiesisch
sein wenn ich jetzt
meiner sehnsucht folge
folge mir und dir
bis bis
und trauer nicht
für ungenutztes gestern
wenn die gegenwart erzählt
wir sind noch jung
und sowieso
die glücklichen der
wenigen die
ihre unzufriedenheit
bekämpfen
kämpfen kämpfen
(oder wie das heißt
wenn die geduld
versagt)
so ohne ohne
weil dann jeder
siegt