Tom de Toys, 12.4.2011
...unter der dusche kam mir dann die erkenntnis, die mich dazu treibt, diesen blog zu ergänZen - über den sehr simplen zusammenhang zwischen LIEBE, TABULOSIGKEIT & SPIRITUALITÄT: aufgrund der
immensen sehnsucht nach totaler wahrhaftigkeit passt man auf, wo sich ängste in den geliebten projizieren wollen, die zur destruktiven kettenreaktion führen (der anfang vom ende einer
"beziehungskiste"), und bemüht sich, so ehrlich und offen zu sein, wie es nur möglich ist. dadurch lassen sich schatten auflösen anstatt mit altlasten zu füttern! je tabuloser der umgang dabei
mit sich selbst ist desto euphorischer lassen sich vorbeugend ängste abbauen und dadurch projektionsflächen vermeiden, so daß man sich bestenfalls zwischendurch wie LEERE
SPIEGEL gegenüber steht und die erhabenen augenblicke der durchdringenden verschmelzung erlebt, die man dann ohne jegliche abstriche "liebe" nennt, ohne restsehnsucht und
psychisches defizit, "ganz" bei dem ANDEREN angekOMmen - pure, vielschichtige begegnung! und DAS nenne ich wahre spiritualität! Martin Buber mit seiner "ich+du"-philosophie wird da für
mich wieder topaktuell: Erich Fromm nennt es den seinsmodus, der dieses Bubersche "DU" der begegnung ermöglicht, während der habensmodus zur ansammlung der welt als ein "ES" führt. so
leicht lassen sich diese beiden psychologischen mystiker des 20.jahrhunderts zusammendenken, ja, so leicht ist es rein theoretisch. zu schön, um wahr zu sein? nein. aber es gehören halt ZWEI
dazu, die "bereit" sind, denn die begegnung findet im "ZWISCHEN" statt, nicht als egomaner konsum (durch inflationäres es-anhäufen) sondern durch hingabe und absolute
aufrichtigkeit. die passiert automatisch, wenn das verlangen nach wahrheitsteilung so groß ist, daß jede zurückhaltung unglücklich macht. und aus dem unglück resultiert wieder krankeit, und aus
der krankheit kommt die wut über beziehungskisten. am besten, man fängt gar nicht erst an, sich selbst zu belügen. sobald der verdacht auftaucht (dieses komische, telepathische gefühl), daß
irgendwas "nicht stimmt", sollte man prüfen, ob eine aussprache sinn macht oder die trennung. RADIKALITÄT IN DER LIEBE fängt bei der überwindung von eigenen unsicherheiten an, die sich als
urängste und scham zeigen. und dank der "erlösenden" radikalität (insofern man auf offene ohren stößt), öffnen sich BEIDE HERZEN "verliebt" immer weiter und tiefer und legen zwischenmenschliche
schichten frei, die den ZAUBER des lebens, das MÄRCHENHAFTE und ABSOLUTE offenbaren, was Buber mit dem begriff des "ewigen du" meinte, das alles durchflutet...