Herold Himmelfahrt, 17.2.2014
PROFILNEUROTISCHE POESIE
(ÜBER DEN AUSGEPRÄGTEN STIL)
die veröffentlichung dieses gedichtes
sagt noch nichts über die bedeutung
des autors oder des gedichtes selbst
dessen wortschatz sich beim verleger
erfolgreich anbiedern konnte so daß
du meine geschätzte leserin hier und
jetzt meine meinung über das weltganze
erfahren kannst was dich natürlich
sehr glücklich macht denn du liebst
nicht nur die lyrik an sich sondern
erstrecht das gefühl an dieser zweit-
schönsten sache der welt wirklich aus
erster hand teilhaben zu können indem
du das vorliegende gedicht liest und
dann deinem freund davon erzählst
weil dich die position die ich als
autor darin vertrete von ganzem
herzen überzeugt wie nichts anderes
auf der welt die wir hier nochmal
erwähnen um deutlich zu machen daß
es sich um weltlyrik vom feinsten
handeln muss insofern wir das feine
wie feinstaub in wörtern vermuten
die dank einiger zeilenumbrüche
wie lyrik aussehen obwohl wir noch
nicht ganz verstehen warum es fast
reimlos verbluten soll aber die
last der verantwortung liegt
selbstredend beim dichter als
einzigen täter und scharlatan
dessen literarischer wahn in
der letzten zeile mit einem
gewaltigen knall zu fall
gebracht wird und seitdem
in der staubigen ecke des
alten bücherregals kauert
und jedem harmlosen leser
mit irrem blick auflauert
denn es erträgt diese
zweidimensionale stille
der gedruckten einsamkeit
nur wenn es von zeit zu
zeit von einem leser
beachtet wird BITTE
LIEBKOS MICH UND
LASS MICH NOCH
EINMAL IN DEINEN
GEDULDIGEN SCHOß
DENN DIE WELT
WIRD IN DEINEN
WARMEN ARMEN
ERST WIRKLICH
SO GROß DAß
SICH MEINE
IDENTITÄT
ALS GE-
DICHT
VER-
RÄT
WEITERE GEDICHTE VON HEROLD HIMMELFAHRT HIER