ACHTUNG: DER HISTORISCHE URTEXT!!! Die spontane Erfindung der Quantenlyrik beim Verfassen des kunsttheoretischen Essays als historisches Dokument! Bei dem Essay des ehemaligen G&GN-Pressechefs Samuel Lépo handelt es sich um eine Auftragsarbeit des (damals noch nicht insolventen) "Instituts für Ganz & GarNix" für Rolls Rolf Langhans, den Betreiber der PERFORMANCE IMPULSE SÜHD, und führte am 11.1.2001 zur Gründung der EQ-Filiale durch den ersten Abteilungsleiter Siegfried Sühd sowie zu dessen allererstem Primärexperiment "O.K.(TOR)A²(TOR)".
"Mystiker geraten ins Stottern, stammeln wirres Zeug und fangen an zu schwärmen, wenn sie versuchen, davon zu erzählen. Beethoven hat es ohne Worte für sie alle
im vierten Satz der neunten Symphonie gesagt. Der Text von Schillers Ode 'AN DIE FREUDE', die Beethoven zu dieser buchstäblich übermenschlichen Musik anregte, ist ein lineares
Schaltkreis-III-Schema, das nur einen bruchstückhaften Einstieg in die vielfältigen Bedeutungsebenen der Schaltkreis-VIII-Sprache des Werkes selbst ermöglicht, das wiederum alles Bewusstsein vom
primitiven Überleben bis zu metaphysiologischer, kosmischer Verschmelzung umspannt."
Robert Anton Wilson (1932-2007), in: DER NEUE PROMETHEUS (1983)
Samuel Lépo (Ex-G&GN-Pressechef)
WO IST DIE EINHEIT OHNE WOHNEINHEIT?
Ritual-Beschleuniger statt Ring-Beschleuniger
Rolf Langhans bewegt sich seit Jahren mit seinen Installationen zwischen vielen Welten, so daß Kunst und Leben dadasophisch verschmelzen: auf konzeptioneller Ebene
verbinden sich humorvoll Sprache & Spiritualität, auf thematischer Ebene finden Vergangenheit & Vision schamanistisch zueinander. Diesmal werden aus 732 Zitronen 366 "Wohneinheiten", die
jeweils ein anderes "Paar" beherbergen. Im kleinen "OKTORATOR"-Laborversuch erleben wir jetzt 31 davon als quasi entkernten Kreis, dessen optische Geometrie zwar eine geschlossene RINGstruktur
vortäuscht, aber das innere Auge sofort spürt, daß hier ein organisches RITUAL eingeleitet wird: die Öffnung geschieht im Bewußtsein des Betrachters selbst, wobei die doppelten Zitronenzellen
eher an Batterien für die Orgon-Theorie eines Wilhelm Reich erinnern...
Jedenfalls pendeln wir bei diesem Performance-Künstler ständig durch Energiefelder, sobald wir uns die nötige Ruhe gönnen: vom mütterlichen AusgangsPUNKT einmal quer
durchs Universum bis zum mystischen AusgangsLOCH - das sind die beiden Seiten des Tores, das schon Heinrich von Kleist von Engeln bewachen ließ. Wer ins Performer-Paradies eintauchen will, taucht
vielmehr aus tiefsten Träumen auf und durchläuft eine imaginäre Wiedergeburt 123, bis sich der Hirn-Orkan so sehr beschleunigt, daß die Gedanken-Higgs befreit von Maß & Masse aus einer
windstillen Mitte sprudeln und Jean Gebser mit seiner Botschaft beweisen: Die Gegenwart ist eine ganzheitliche Leistung! Keinen geringeren als den Quantenlyriker Tom de Toys inspirieren
Langhanssche Fluxus-Experimente schon lange, aber erst dank dieser neuen Arbeit durchbrach er eine feinstoffliche Schallmauer, deren Energiewirbel nun sämtliche Zitronenpärchen aller
Paralleluniversen zu einer multidimensionalen Familie vereinigt.
Siegfried Sühd, 11.1.2001, 1.QLP (Qualypex-Zyklus)
O.K.(TOR)A²(TOR)
OLO
OSI
AUM
ANI
ALI
ATI
ETY
ORM
GIA
NEN
Ob die Engel sich davon überzeugen lassen, gilt noch zu prüfen. Die Verdienste des Initiators der "Performance Impulse Sühd" Rolf Langhans (alias Freiher Frei von
Kunst) um eine wirklich freie "Fröhliche Wissenschaft" können allerdings jetzt schon durchaus mit Kurt Schwitters erkannt werden als "sehr", zumal die Titelbuchstaben fast wie Kürzel für die
Langhanssche Lebenshaltung anmuten, wie ich sie hier gerne schmackhaft machen möchte:
als O.ntologische K.ernlosigkeit T.raumlos-
O.zeanischer R.adikalität A.rational-A.rchetypischer T.ransformation O.rgiastischer R.otationen.
Ich wünsche Ihnen dementsprechend Gelassenheit & Geduld, um sich den Verlockungen der "Rolfistischen" Zitronenbrüste hinzugeben, OHNE das außerirdische Element
in der Erdung zu vergessen. Sagen Sie einfach "Okey!" - und schon fließen die Lebenssäfte von beiden Seiten durch das innere Tor. So einfach kann Kunst manchmal sein...
"In der Dichtung sind die phantastischsten Aussagen über das Unwirkliche, das jenseits unseres Wissens Liegende, möglich. Alles ist vergänglich. Wir, jede und
jeder von uns, sind keine substantielle Wesenheit, sondern eine Art Flamme. Eine Flamme ist ein Strom heißen Gases, wie ein Wirbel in einem Fluss, immer sich bewegend, immer sich verändernd, und
doch scheint es immer die gleiche zu sein. Jeder von uns ist ein Fließen, und wenn man diesem Fließen widersteht, wird man verrückt. Man ist dann wie jemand, der mit der Hand krampfhaft Wasser
festhalten will - je stärker er klammert, desto rascher schlüpft es ihm durch die Finger. So kommt im Leben alles darauf an, sich an nichts zu hängen sondern alles loszulassen."
Alan Watts, entnommen aus der Nachschrift seines letzten Seminars: SPIELEN UND ÜBERLEBEN (1973), veröffentlicht in: LEBEN IST JETZT (THE WAY OF LIBERATION),
Hrsg. von Mark Watts (1983)