Als ich beschloss, meine Wahlheimat Berlin nach 14 Jahren zu verlassen, hatte ich zunächst den Plan, nach good old Cologne zurück zu kehren, wo mich einige Freunde von früher mit offenen Armen erwarteten. Doch die Wohnungen sind in Köln derart teuer (sogar ein WG-Zimmer kostet schon 400 Euro!), daß ich mich dazu entschied, einen Job in Düsseldorf zu suchen. Hier wohnte ich damals nur 1 Jahr in Oberbilk (1996-1997), als ich mit Dr.Beringar das Urduo von "Das Rilke Radikal" (DR2) gründete. Inzwischen hat sich die Stadt doch leicht verändert: das legendäre Bohème-Café SCHLONZ (wo "DR2" 1998 zum Tourauftakt performte) auf der Kunstachse zwischen Akademie & Kohlekasten (Kunstsammlung NRW) mußte einem Museumsanbau weichen (ein Café mit Kulturprogramm für die Altstadtszene) und der KUNSTPALAST (wo ich bei der letzten Gruppenausstellung der "Freien Szene" 1996 mit ausstellte und die offizielle "DR2"-Weltpremiere zur Finissage stattfand, nachdem wir uns in Meerbusch mit einem inoffiziellen Open-Air-Minigig an der Plakatwand gegen Rassismus präsentiert hatten) wurde verkauft und wird seitdem nicht mehr in Eigenregie der Künstler bespielt... ABER: es gibt den innerstädtischen SÜDPARK und die Hammer Karibik, die meinem seelischen Bedürfnis nach Abstand zur permapanischen Subkultur-Szene entgegenkommen: in diesen Naherholungsgebieten finde ich die nötige GEDANKENLEERE, um meine entzündeten Nerven in aller Ruhe von meinen pausenlos überaktiven "Artoholic"-Jahren in der Hauptstadt zu entspannen, meine somatoformen Symptome psychosynthetisch selbst zu durchleuchten und in GESUNDE GEFÜHLE GANZHEITLICHER GEGENWART umzuwandeln, als wäre das Leben tatsächlich ein Märchen...