"Zen heißt: Das Leben mit eigenen Augen sehen; und wenn der Philosoph und der Künstler alles abschildern, was es zu sehen gibt,
werden ihre Schilderungen gar leicht zum Ersatz für die Erfahrung aus erster Hand. Eben darum ist der Zweck der Philosophie und der Kunst nicht, einen Abklatsch des Lebens in Worten oder Bildern
zu liefern, denn das wirkliche Ding ist besser als jede Nachbildung davon. Ihr Zweck ist, uns durch Hinweise zum Selbersehen anzuregen."
Alan Watts, in: VOM GEIST DES ZEN (1935)
"Die Kunst wird sich von Menschenzwecken und Menschenwollen befreien. Wir werden nicht mehr den Wald oder das Pferd malen, wie sie uns gefallen oder
scheinen, sondern WIE SIE WIRKLICH SIND, wie sich der Wald oder das Pferd selbst fühlen, ihr absolutes Wesen, das hinter dem Schein lebt, den wir nur sehen."
Franz Marc, ca.1914
in: ZITRONENPFERD UND FEUEROCHSE (1990)
Nachdem ich dank der Loch-Erfahrung am 5.5.1989 KEIN BILD mehr sehen konnte und wollte, und fest davon überzeugt war, nie wieder ein Kunstwerk zu schaffen, kehrte die Kunst bereits 1 Monat später am 21.6.1989 mit der ersten Zeichnung im neuen "kontaktiven" Stil zu mir zurück! Bis heute empfinde ich es als ein paradoxes Unterfangen, NACH einer vermeintlich mystischen Erfahrung der "Leere der Materie" TROTZDEM noch überhaupt Bilder zu malen, aber nachdem ich dann zunächst 1 Jahr lang nur weißes Papier ausgeschnitten hatte, um immer wieder und wieder den "Durchblick" durch die Materie ÄSTHETISCH ZU SIMULIEREN, knüpfte ich mir jene Urzeichnung des neuen Stils noch einmal vor und entschied mich, daraus eine klare Linie zu entwickeln. Alle Jubeljahre geschieht es allerdings auf seltsame Weise, daß mich der alte Stil von hinten überfällt und ich wehrlos der Geometrie folge: zuletzt im Mai 2000 ("JETZT - ALLES IST DA"), dann wieder im September 2012 ("DIE MITTE IST NICHT MYSTISCH") und im Februar 2014 ("DIE CHEMIE DER SEELE").
Seitdem ich in Düsseldorf wohne, hatte ich auf eine Eingebung gewartet, um den Integralen Impressionismus mit einem Ddorfer Motiv fortzusetzen. Nach zwei Jahren geschah dann am 21. August 2014 das kleine, im Grunde sehr simple Wunder: das Bild "SÜDPARK" (Nr.1) zeigt den hiesigen "Rheinturm" mit spitzen Winkeln anstatt der kugeligen Form des Berliner Fernsehturms! Im Oktober 2015 kam ich dann auf die Idee, mithilfe einer "Photo Editor App" am Smartphone DIGITAL ZU ZEICHNEN. Das ist keine Notlösung aufgrund des fehlenden Ateliers, sondern entspricht tatsächlich meinem derzeitigen Lebensrythmus: ich zeichne sehr selten und wenn dann sehr spontan, und die Inspiriation überkommt mich meist ohne Vorwarnung beim Chillen, wenn ich tiefenentspannt Löcher in die Decke starre...
De Toys, 14./15.10.2002:
NEOKONTAKTIVES MANIFEST (Teil 1)
DES INTEGRALEN IMPRESSIONISMUß
De Toys, 1.8.2012:
MANIFEST DER INTEGRALEN KUNST
(NEOKONTAKTISMUS TEIL 2)