PAN-FLUGBLATT: "An jedem 26. Juli stehen Erde, Sonne und Sirius (der hellste Stern am Himmel) in einer Linie. Diese Konstellation definiert den Augenblick des Jahresbeginns im 13-Monde-Synchronometer. Der letzte Tag des Jahres [25.7.] ist der "TAG AUSSERHALB DER ZEIT" oder "Grüner Tag" und wird als weltweiter Feiertag für Frieden durch Kultur gefeiert."
"Wissenschaft und Religion reden beide vom gleichen Universum, jedoch benutzen sie eine verschiedene Sprache. Allgemein gesagt, beziehen sich die Feststellungen
der Wissenschaft auf Vergangenheit und Zukunft. Der Wissenschaftler beschreibt Ereignisse. (...) Auf der anderen Seite beziehen sich die Feststellungen der Religion auf die Gegenwart. (...)
Pseudo-Wissenschaft. Denn sowohl Wissenschaft wie Naturalismus sind nicht notwendigermaßen nur mit den für die Sinne wahrnehmbaren Dingen beschäftigt. Niemand hat je Elektronen oder Quanten gesehen oder ist fähig gewesen, ein greifbares Bild gekrümmten Raumes zu
konstruieren. (...) In diesem Sinne haben die alten Metaphysiker vollkommen recht, wenn sie sagen, daß das ganze Universum ein Produkt des Geistes ist. Sie meinen das Universum der DINGE. (...)
Solange das Gefühl besteht, daß ein 'ICH' diese Erfahrung hat, ist der Augenblick nicht alles. Ewiges Leben wird verwirklicht, wenn die letzten Spuren eines Unterschiedes von 'ICH' und 'Jetzt'
verschwunden sind - wenn es nur mehr 'Jetzt' gibt und sonst nichts."
Alan Watts, in: WEISHEIT DES UNGESICHERTEN LEBENS (1951)
"Um die einfachste Wahrheit zu finden, braucht es - wie Newton wußte und praktizierte - Jahre der Kontemplation. Keine Tätigkeit, kein Argumentieren, kein Kalkulieren, keine Geschäftigkeit irgendwelcher Art. Keine Lektüre, kein Gespräch, keine Anstrengung, kein Denken, einfach das im Sinn behalten dessen, was man herausfinden muß. Und doch wird den Mutigen, die diesen Weg zu wahrer Erkenntnis beschreiten wollen, nicht nur so gut wie keine Führung geboten, sie werden sogar von diesem Weg abgehalten und müssen ihn heimlich gehen und so tun, als würden sie den fatalen Ansichten zustimmen, die ihnen ständig aufgedrängt werden."
G. Spencer Brown, in: GESETZE DER FORM (1969)
Tom de Toys, 1.9.2003, gewidmet Ernst Meister
(inspiriert durch Philip Glass' "The Hours")
ÜB-E®ST-UND-E
(WELTFR!EDENSNA(©)HT)
kein gedächnis
kein gesetz
kein gott
kein geist
kein grund und
keine gnade
kein gebet
kein plan
kein nichts
kein wunder
keine zeit
kein ziel
kein anfang
kein system
kein sinn
kein schutz
kein sachzwang
keine symmetrie
kein supersegen
alles ist unendlich offen
mal bei regen mal bei sonne
was wir lieben ist zu tuen
was wir lassen ist noch mehr
was wir denken kommt zur sprache
was wir hoffen fehlt uns sehr
wenn wir küssen spüre ich die stille
deine schönheit sei mein letzter wille
Zwischen Jeder Zelle lauert dieses leere
quantenschlupfloch für geheime
wünsche
welch ein kosmischer salat aus positronen
b-mesonen as-corbin und andrem quark
ne brise higgs ein bißchen hack an einem
ganz gewöhnlichen normalen tag noch
mit neutrinos und natren garniert
implodiert das ganze weltmodell
kein falscher frieden feiert uns
in dieser GROßEN stunde
gelten keine regeln
nur ein staunen
zuckt
...im...
augenblick
schmerzfrei und schnell
wie ein verrückter wimpernschlag
kein mehrdimensionales monster folgt
die neue wunde schließt sich ohne narben – KLICK
schon dreht die erde eine weitere endlose runde durch
das schizophrene multiversum geht ein
(biiiiibaaabutzelmannnnnnnnnnnnnnnnn???)
unhörbares raunen juckt mir in den fingerspit-Zen
Zwingt den kugelschreiber zum magnetischen papier
und zur erinnerung: gereimtes hier ! bei nacht
und nebel wieder totgelacht
wer hätte das
gedacht
"Das Nichts hat keine Grenzwache: während den Molekülen am Rande eines Lochs schwindlig wird, weil sie in das Loch sehen, wird den Molekülen des Lochs ...
festlig? Dafür gibt es kein Wort. Denn unsre Sprache ist von den Etwas-Leuten gemacht; die Loch-Leute sprechen ihre eigne."
Kurt Tucholsky, aus: "Zur soziologischen Psychologie der Löcher", erstveröffentlicht in der Weltbühne, 17.3.1931
"Heute hat sich die Arbeitszeit zu der Zeit schlechthin totalisiert. Sie ist die Zeit, die sich beschleunigen und ausbeuten lässt. Die
Entschleunigungs-praktiken bringen hier keine andere Zeit hervor. Sie verlangsamen nur die Arbeitszeit, statt diese in eine ganz andere Zeit zu verwandeln. (...) Die Sinnleere führt auch dazu,
dass wir heute pausen- und richtungslos kommunizieren. Die Leere zwischen Kommunikationen erscheint als Tod, den es schleunigst auszublenden gilt durch mehr Kommunikation. (...) Der
Leistungsdruck erzeugt aber, selbst wenn man in Wirklichkeit nicht viel arbeitet, einen psychischen Druck, der die Seele ausbrennen kann. Das Burn-out ist keine Arbeits-, sondern eine
Leistungskrankheit. Es ist nicht die Arbeit als solche, sondern die Leistung, dieses neue neoliberale Prinzip, was die Seele krank macht. Die Pause als Arbeitspause markiert keine andere Zeit.
Sie ist nur eine Phase der Arbeitszeit. (...) Die Entschleunigung bewirkt keine Heilung. Vielmehr ist sie nur ein Symptom. Mit dem Symptom lässt sich die Krankheit
nicht beseitigen. Die Entschleunigung allein macht aus der Arbeit kein Fest. Notwendig ist heute nicht die Entschleunigung, sondern eine Zeitrevolution, die eine ganz andere Zeit beginnen
lässt. Die Zeit, die sich beschleunigen lässt, ist eine Ich-Zeit. Sie ist die Zeit, die ich mir nehme. Es gibt aber eine andere Zeit, nämlich die Zeit des Mitmenschen, eine Zeit, die ich ihm gebe."
Byung-Chul Han, in: ALLES EILT. WIE WIR DIE ZEIT ERLEBEN
(2013)
"Ich habe in so vielen Menschen die Sehnsucht gespürt, wieder mit ihrer visionären Seite
in Kontakt zu kommen. Dieser Ausbruch übersinnlicher Elektrizität, die uns als Kollektiv durchströmt, ist nur ein Zeichen der vielen Öffnungen, die uns bevorstehen. Wir alle haben
außergewöhnliche Kapazitäten: es ist eine Tatsache, daß wir sowohl in die Zukunft als auch zurück in die Vergangenheit sehen und die Gegenwart exakt intuitiv
erfassen können. Wundersam, ja - doch nur die Spitze des Eisbergs. Übersinnlich zu sein erlaubt es uns, durch die Zeit zu fließen... (...) Jeder einzelne von uns zündet ein ewiges, reines inneres
Licht an. Wir werden zu einem leuchtenden Meer flackernder Kerzen, wo es vordem nur Schatten gab. Die Veränderung findet bereits statt; sie bringt mit sich das Versprechen kollektiver
Spiritualität und übersinnlichen Erwachens und hat bereits damit begonnen, uns von alten Ängsten und Mißverständnissen zu befreien. Die Kraft, die in uns aufgewacht ist, kann nicht mehr
aufgehalten werden. Es ist, als ob alle bisherigen Taten und Errungenschaften der Menschheit uns auf die kommende Ära vorbereitet hätten. (...) Die Grenze
zwischen dem Bewußten und dem Unbewußten ist wesentlich durchlässiger, als wir glauben. Diese beiden scheinbar getrennten Bereiche können wunderbar miteinander verbunden werden. Das Geheimnis
liegt in der ungeheuren Weite unseres Wesens, unserer Fähigkeit, das zu vereinen, was auf den ersten Blick wie zwei gegensätzliche Extreme erscheint. (...) Ich stehe neben einem massiven,
ungeformten Steinblock und meißele munter drauflos. (...) Der Stein wird immer strahlender, je mehr ich daran arbeite. Seine Winkel, Kurven und Linien sind endlos."
Dr. Judith Orloff, in: JENSEITS DER ANGST (1996)