Bruno Brachland, Nr.36, 16.4.2011 (8:57+9:35+9:58)
NEUROKOSMISCHE ODE AN DIE SINGLES DER WELT
aber warte mein heimlicher freund
warum läufst du denn weg
heute sollst du nicht weinen
ich bin doch dein seelenverwandter
du kennst mich schon lange
aus deinen träumen wir schauten
durch unsere gläserne sehnsucht hindurch
ohne zu sprechen ja ohne zu denken
wir waren das ziel füreinander
der anfang der echten geschichte
das ganze verflixte universum
strömt durch unsere liebe
erinnerst du dich daran wie wir
uns einig waren nichts fragen brauchten
wie das gefühl füreinander das ganze
leben versüßt weil es nun endlich
von sinn erfüllt leuchtet ein strahlen
und schimmern ein glanz in der luft
auf den dingen das zittern der moleküle
das sanfte vibrieren der zellen
als würde gott durch uns hindurch fluten
als würde die ewigkeit endlich für immer
in unserer gegenwart stattfinden
das paradies nirgendwo anders
das märchen es muß einmal gesagt sein
es ist keine lüge es kann jederzeit losgehen
du wartest und wartest und dann passiert
plötzlich der urknall ganz nebenbei
wie das händewaschen und zähneputzen
der mensch steht da so plötzlich
daß keine zeit für entscheidungen bleibt
die entscheidung des lebens hat dich
aus der traurigkeit abgeholt du
lässt dich ins bodenlose hineinfallen
denn diesmal spürst du deine wurzeln
im freien fall der begegnung
mit weit geöffneten mündern pupillen
und pochenden herzen ein blick
konnte genügen ein kuss beweisen
was sämtliche bücher verschweigen
oder nur zwischen den zeilen verraten
du hast allen grund weiter zu machen
mein freund du bist nicht der verrückte
der einzige einsame du bist nicht alleine
mit dieser hoffnung mit diesem plan
dieser ahnung es lohnt sich nicht aufzugeben
denn nur ein einziger augenblick
in den armen des wirklich vermissten
entschädigt die qualen und selbstzweifel
von gestern die vorgeschichte
mag länger andauern als deine geduld
aber sobald dieses wunder geschieht
hast du viel zu erzählen legenden
und schoten die peinlichsten anekdoten
das lachen verdoppelt sich grenzenlos
und sein echo verschmilzt
mit der stille des universums