"Das Beste wird nicht deutlich durch Worte.
(...) Wer bloß mit Zeichen wirkt, ist ein
Pedant, ein Heuchler oder ein Pfuscher."
J. W. v. Goethe
Dr. Egon Denkmal, 21.-23.5.1999
Metapoetologie: NEUROPOELITISCHER KONTAKTISMUS
("DIREKTE DICHTUNG" ALS RADIKAL-ENGAGIERTE OFF-LYRIK)
Tom de Toys gründete 1998 im Berliner Tacheles eine neue Abteilung seines Instituts für Ganz
& GarNix (G&GN): das LyriklaboHr. Die Leitung für Auftragsarbeiten übernahm T.ex.T., einer seiner fast zwanzig festen Mitarbeiter im
Literatursalon des Kunsthauses. Nach zehn Jahren neurologisch-poetisch-politischer Wortsynthese mit über 1000 lyrischen Forschungsberichten, die der Öffentlichkeit in bundesweiten Auftritten und
selbstverlegten Heften zugänglich gemacht wurden, begann nun eine spezielle Schaffensphase: angeregt durch Themenvorschläge entstehen seitdem projektbezogene
Gedichte für Kollegen diverser Dispziplinen als Anwendung des von Tom de Toys erprobten "Mystischen Materialismus" (aus dem auch seine Lebensphilosophie
des LOCHISMUß hervorging sowie die Liebeslyriktheorie "Erweiterte Sachlichkeit"). Die Bewußtseinshaltung dieser Wirklichkeitswahrnahme als E6 (echtes existentiell-erleuchtetes
energetisch-erweitertes ekstatisches Ereignis) nennt sich schlicht GRUNDLOSE INWESENHEIT und ermöglicht eine OFFene Poesie-Theorie, die Tom
de Toys am 12.10.97 in einem MODELL darstellte: über einen kreisförmigen Prozess auf sechs Ebenen Integraler Inspiration "Von der ganzheitlichen
Person als transtherapeutische Intensität zur gelegentlichen Tat als direkt-utopische (transtopische) Identität" verändert sich die Bedeutung der Sprache und des eigenen
Sprechens:
1. PERSON: mystische Ebene (non-verbal)
2. VISION: kosmische Ebene (meta-verbal)
3. INHALT: subjektive Ebene (auto-verbal)
4. FORM: soziale Ebene (inter-verbal)
5. TEXT: kritische Ebene (supra-verbal)
6. TAT: kommunikative Ebene (trans-verbal)
7.(=1.) PERSON: energetische Pause (Verbalvakuum)
In diesem Schema ergibt das Verhältnis zwischen Person & Vision (1+2) die ganzheitliche Intensität (als Interdependenz) und das zwischen Tat & Person (6+1)
die gelegentliche Identität (als Interaktion). Die sogenannte DIREKTE DICHTUNG definiert sich aus der Verknüpfung von Meta- & Supra-Verbalität (2+5) über den Schritt vom Inhalt zur Form
(3-4). Die Buchstaben der neuen Gedichtgattung als Anfangsbuchstaben für poetologische Eigenschaften der Direkten Dichtung, wie sie das 1.DIREKTPOETISCHE
MANIFEST definiert, stehen dementsprechend programmatisch für den Charakter des Ansatzes.
Dadurch erhalten auch die Begriffe des Schemas eine Kürzelfunktion: die P.E.R.S.O.N. erscheint als "Permanent-erweiterte
radikal-spirituell-orgiastische Neuronalität", die T.A.T. wird zur "Temporär-arationalen Totalität" (im Sinne von Jean Gebsers Betrachtung der Gegenwart als
ganzheitliche Leistung), ein T.EX.T. beschreibt beispielhaft die "Theoretisch-existentielle Transrealistik" und die gewählte/gefundene F.O.R.M. dient
als "Freies ontologisch-radiales Muster". Ähnlich erkannte das Aldous Huxley, wenn er sagt:
"Wir können nie ohne Sprache und die anderen Symbolsysteme auskommen, denn gerade mit ihrer Hilfe, und nur mit ihrer Hilfe, haben wir uns über die Tiere auf die
Stufe menschlicher Wesen erhoben. Aber wir können ebenso die Opfer wie die Nutznießer dieser Systeme werden. Wir müssen lernen, Worte wirksam zu gebrauchen – dabei aber müssen wir unsere
Fähigkeit bewahren und womöglich verstärken, die Welt unmittelbar und nicht durch das nur halb durchsichtige Medium von Begriffen anzuschauen, das jede gegebene Tatsache zu einer nur allzu
vertrauten Ähnlichkeit mit irgendeinem klassifizierenden Etikett oder einer erklärenden Abstraktion verzerrt."
Literaturhistorisch läßt sich dieser neue, bereits ahnbare zivilisatorische Zustand als Sensibilität & Situationismus des mystischen 23.Jahrhunderts vorwegnehmen
und damit als Überwindung der psychistischen Entwicklung von Kunstströmungen ausgehend vom Symbolismus (magisches 18./19.Jhd.), über den Surrealismus (mythisches 19./20.Jhd.), weiter über die
Subjektivität & Sachlichkeit (mentales 20./21.Jhd.) hin zur sinnerfüllten Sinnlichkeit (integrales 21./22.Jhd.), die zumindest schon mehr als bloß
vereinzelte Vorreiter aus dem beschränkten Geist-Körper-Dualismus befreit, sobald das vermeintliche "Ich" (als seinssuchendes) in seinen "Leib" (als selbstsorgenden)
heimkehrt. Dabei ist nebenbei ein besonderes Schwerpunktthema von Tom de Toys angeschnitten, nämlich der TRANSDUALISMUS - mit allen daraus folgenden
neurosoziologischen Schönheiten & Schwierigkeiten für ein praktisches (ÜBER-)Leben auf diesem seltsamen Planeten...