Ywahn Yrdisch, 8.8.1999
ÜBERBRIEF
(DIE ENTDECKUNG DER GEGEBENHEIT)
ein zeichen:
Isabelle !
wie wunderbar
du lebst
du hast mich
nicht vergessen
jetzt kann
gegenwart
sich neu erfinden
und sich messen
am normalen
sogenannten
alltag
Isabelle !
ich komme
ja
ich fliege
ja
wir werden
es noch
bunter treiben
Isabelle !
die zukunft ist
so nah
als ob schon
gestern alles
vorbereitet sei
um uns
zu finden und
berauschen
an den möglichkeiten
fröhlicher
vertrauter
lust auf etwas
liebe
etwas leichtigkeit
das bißchen
frieden
dieses kleine glück
der menschen die
sich mögen
die sich wollen
die sich wenigstens
ein bißchen necken
ihre geister
aneinander reiben
ihre leiber
umeinander lecken
Isabelle !
(du fehlst mir)
ich verhungere
verdurste ich
soll wohl
verrecken ohne
dich du eine
unter zigmilliarden
von der andern seite
(von der front)
geschlechter kämpfen
um geschlechter
übermenschen
vögeln mit gelächter
ja !!!
der tag beginnt
mit sex
die nacht vollendet
sich damit
und zwischendurch
bleibt vieles
offen
Isabelle...
wir sind
von unserm schweiß
besoffen
nur das eine zählt
nichts anderes
zu hoffen
außer der bewegung
unserer gemüter
nur notwendige
unnütze güter
glaubst du ?
etwa an den
lieben gott
vergiß den schrott
wir müssen
hüter der gefühle
spielen gegen
diese postmoderne
kühle halten
hoch das wissen
um die heiße luft
und fordern heute
schon den duft
der weiten wörter
- wen er stört
den stört er -
sowieso
ach
Isabelle.