Exklusiv-Interview 2012 für KULTURAextra
Email-Interview 2015 für URRUHE.de
30.Jubiläum der SOCIALBEAT-BEWEGUNG 1992-2022
"Sich auf das Buch, auf jede einzelne Zeile und jeden neuen, weil unbekannten, Begriff einzulassen ist sicher die
unausgesprochene Forderung des Autors. Dieser legt mit seinen ekstatischen Texten Zeugnis ab über eine tiefe Seinserfahrung, die jeden alleine durch Lesen mit in den Bann reißt. (...) In seiner
einmaligen Weise bieten die Essays auf geradezu belanglos tiefgründige Art und Weise eine leichte und unterhaltsame, wie auch ernüchternd aufklärende Lektüre über Irrtümer der Selbstwahrnehmung
und bedeutsamer Bedeutungslosigkeit menschlichen Denkens und Verhaltens."
Gérard Le Mont, in:
Extatentialistisch (amazon 30.11.2015)
"Seine skrupulöse Sprachbeherrschung beeindruckt, seine Poetik ist von verstörender Intensität. Daraus resultiert sein Vortragsstil, er ist heftig und parataktisch, in ihrer Dichte und Kraft läßt er dem Publikum keinen Platz für Interpretationen und kaum Zeit zum Luftholen. Er war immer da, wo die Gegenwart am hellsten glühte. (...) KUNO verleiht dem Autor für den Band DAS GESPÜR FÜR DIE WELT und in Anerkennung seines Lebenswerks den Twitteraturpreis 2015."
Matthias Hagedorn, in: Polyphone Ich-Erzählungen (KUNO 24.8.2015)
"Tom de Toys holt das ehemals Religiöse, das Heile und Heilige, ganz ins konkrete, diesseitige Leben, er zersetzt geradezu jegliche Hoffnung auf Überirdisches und bietet als philosophische Alternative einen "radikalen Kontaktismus", der sich wie eine anti-esoterische mystische Erfahrung anfühlt:"
Pier Zellin, in: Neuro? Atheismus? Kombiniert?
(KULTURA-extra.de 21.8.2015)
"Man spürt, wie sehr der Autor schon damals um Worte ringt, die das Unsagbare benennen sollen. Es ist wohl das Schicksal eines Mystikers, ganz gleich, ob er die Lyrik oder die Prosa als Medium wählt: Er bleibt der Sprache skeptisch gegenüber und versucht, Lügen in den Begrifflichkeiten zu enttarnen. Ziel dieser Essays ist immer wieder die Überwindung des symbolischen Denkens hin zu einem präsentischen Gespür für die Welt."
Pier Zellin, in: Grundlos? Inwesend? Und dann? (URRUHE.de 2015)
"De Toys hat seinen ganz eigenen und eigenwilligen Stil, sein Ton trifft direkt in die Seele, ohne die Umwege einer blumigen Bildersprache zu bemühen. Seine Poesie ist psychologisch und transpersonal."
Pier Zellin, in: Bodenlos? Verwurzelt? Wie ein Stern? (URRUHE.de 2015)
"...als Überraschung im Sinne von Paukenschlag dagegen zeigen sich die Wortsturzbäche – eine tolle Entdeckung..."
Westdeutsche Zeitung (1995)
"...meist steigert er sich in einen rauschhaften Zustand: Der Bewußtseinspionier möchte mit seiner Kunst jede Art von Religion überwinden..." F.A.Z. (9.9.1997)
"...der mit seiner 'Grundlosen Inwesenheit' das ewige Präsenz zur Kernbotschaft erhebt..." taz (1999)
"...Nun sind Hermann Hesse, Paul Celan und Heiner Müller nicht unbedingt geeignet, die Massen ins Kino zu locken. 500
Nackte, die aufeinander einprügeln und sich mit blutroter Farbe bewerfen, vielleicht schon. So wurde das Gedicht ÜBERSTRÖMUNG von Tom de Toys in Szene
gesetzt..."
Süddeutsche Zeitung (2001)
"Es gibt des Weiteren ein Gedicht von Georg Heym, der vor 90 Jahren in der Havel ertrank, und eines von Tom de Toys, der die Berliner Slampoetry-Szene mit seiner »Poemie« erfreut. (...) Mit der Erinnerung an die Berliner Medienwelt der zwanziger Jahre ist das weniger zu erklären als vielmehr mit der Sehnsucht nach einer intellektuellen, kosmopolitischen Bürgerlichkeit." Jörg Sundermeier, in:
NEW YORK IST WEIT WEG (Jungle World Nr.28, 2.7.2003)
"Autoren wie (...) Tom de Toys u.v.m. haben mit ihren Texten, Kleinstpublikationen und Veranstaltungsreihen der literarischen
Szenerie ihren Stempel aufgedrückt."
Dr. Enno Stahl, Heinrich-Heine-Institut, in:
POP AM RHEIN (2007)
"...wer denkt, löst auf, hebt auf, katastrophiert, demoliert, zersetzt, denn Denken ist folgerichtig die konsequente
Auflösung aller Begriffe (...) das heißt, über mich selbst und über Leichen von Philosophien geh'n, über die ganze Literatur, über die ganze Wissenschaft, über die ganze Geschichte, über
alles..."
Thomas Bernhard:
Ansprache bei der Verleihung des Georg-Büchner-Preises (1970)
"Sehen Sie sich doch die Zeitungen und das Fernsehen an: Alle sind auf Werbung angewiesen. Das ist eine andere Form von Zensur.
Im Zweifelsfall gibt es einfach keine Anzeigen mehr. Wir haben unsere eigenen Tabus, die nicht berührt werden." Günter Grass (Literaturnobelpreisträger)
im Interview mit dem Magazin Cicero, 4/2006
"Aber Tom macht das, was einem dann eben übrig bleibt und demonstriert: Solches haben doch viele Lyriker in der Hand gehabt."
"danke für die sensible erläuterung. und ja doch: was wäre eine LYRIK-zeitung, wenn man nicht lyrik mit lyrik kOMmentieren dürfte"
Bertram Reinecke, 15.8. & De Toys, 16.8.11 in: Lyrikzeitung & Poetry News 12.8.2011 (Tickermeldung 59. Versunken in Karstadt-Gedanken)
Lektorierter Auszug aus: Theo Breuer (über die Neunziger des 20.Jhd.'s)
"TRAUMTÄNZER?!" (7) KONTAKTISMUS
Zu den kreativsten und konsequentesten (dabei auch kommunikativsten bzw. kontaktivsten) und (natürlich?) umstrittensten Lyrikern unserer Tage gehört sicherlich Tom de Toys, der sich in seinem Ganz & GarNix Verlag ebenfalls selbst verlegt. Das hierzulande so beliebte Naserümpfen über den Eigenverlag, nicht nur von V.O. Stomps als notwendiges Mittel der Eigeninitiative in einer Welt, die auch in der Kultur stark von "Vitamin B" bestimmt wird, angesehen) ist gerade bei einem nicht "marktkonformen" Dichter wie Tom de Toys und seinem Ganz & GarNix Verlag vollkommen unangebracht. Tom de Toys - fälschlicherweise immer wieder zu den Hard-Core-Social-Beat-Autoren gezählt - ist ein absolut autonomer Künstler-Schriftsteller, der sein gedankliches Konzept beständig fortschreibt und sich bewußt weiterzuentwickeln sucht. Die von ihm bis hin zur Bindung/Heftung selbst gestalteten Werke - oft sind die Gedichte auch noch vom ihm umzeichnet - sind somit außen wie innen ungewöhnlich und zeugen von einem schaffenden Geist und Menschen, der in dieser Vitalität unserer Kultur nur guttun kann - egal, wie man zu den Inhalten und Formen seiner Texte und seiner eignen Art als Mensch und Künstler stehen mag. Bezeichnend ist in diesem Zusammenhang auch sein Engagement für das von ihm erfundene S.E.N.F.-Blatt, das als monatliches Kommunikationsforum für alle die Dichter und Künstler gedacht ist, die sich untereinander stärken und nicht von einem kapitalunterwanderten Kulturbetrieb abhängig sein wollen. Es tut seine Wirkung - wenn auch im kleinen!
Ich habe Tom de Toys mehrfach bei (u.a. auch von ihm organisierten) Off-Lyrik-Veranstaltungen erlebt und kann nur sagen: Dieser Mensch und sein Werk sind identisch, in sich stimmig und integer. Leider wird er viel zu oft mißverstanden, weil viele Leute mißtrauisch werden, wenn die Dinge wirklich beim Namen genannt, die Begriffe beim Schopf gepackt und die Phänomene auf den Punkt gebracht werden - und zwar schonungslos und wahrheitsgetreu. Die Suche nach Licht, Liebe und Sinn prägen diese von starkem seins- und echtheitsbetonten Sendungsbewußtsein geprägten Texte, deren Besonderheit weniger in formaler Durchgereiftheit als in ihrer nach Wahrhaftigkeit suchenden Authentizität liegen. Tom de Toys' Büchlein und Broschüren sind jeweils Stücke eines ungeheuren geistigen Steinbruchs, aus dem noch mancher Rohling herausgehauen werden wird.
ORIGINALQUELLE @ KUNO (vorher auf CARPE.com)
"Was bleibt? Ein Sagen, das seine Evidenz in sich selber hat. Der Dichter ist ganz allein mit seiner Sprache. Hier hat er seine Heimat und seine Freiheit, um den
Preis, daß man ihn ebensogut verstehen wie nicht verstehen kann. (...) Aber gerade diese scheinobjektive Dichtung macht darauf aufmerksam, daß der Mensch, in der gesamten modernen Lyrik, auf eine
andere Weise da ist, nämlich als kreative Sprache und Phantasie. (...) Auch in der Dichtung wurde der Mensch zum Diktator seiner selbst. (...) Noch nie konnte man voraussagen, wie die Zukunft
einer Kunst aussehen würde. Auch bei der modernen Lyrik, die in nicht geringerem Grade als die Malerei und die Musik ihre Möglichkeiten erschöpft zu haben scheint und zuweilen sich selbst zu
vernichten droht, wissen wir nicht, wie es weitergeht."
Hugo Friedrich: DIE STRUKTUR DER MODERNEN LYRIK (1956)